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Vigilienturm

Der Vigilienturm liegt an der Sonnenwendstraße und ist ein griechisch anmutendes Häuschen mit 4 Säulen, das in einem Weinberg mit Blick auf Bad Dürkheim liegt. Es wurde 1847 von dem Winzer und Weinhändler Johannes Fitz im damals angesagten Weinbrennerstil an der Stelle eines mittelalterlichen Verteidigungsturms errichtet.

Anlässlich der Versammlung der deutschen Wein– und Obstproduzenten zu Dürkheim besichtigten die Mitglieder 1844 den Vigilienturm und verkosteten den „moussierenden Wein“ des Johannes Fitz, wie man den Sekt noch nannte.

1860 ging der Vigilienturm in den Besitz der Winzerfamilie Zumstein über, die es als Sommerhaus und Gartenlaube nutzte.

Am 20. Juli 1978 schenkte Hans Philipp Zumstein das Anwesen dem Drachenfels-Club. Dieser sanierte das baufällige Häuschen mit Unterstützung des Lions Clubs. Heute dient der Vigilienturm als Vereinsheim.

Der mittelalterliche Vigilienturm wurde 1460-64 vom Baumeister Per Senffer im Auftrag der Grafen von Leiningen vermutlich an Stelle eines Turms aus dem 13. Jahrhundert auf dem Hagelsberg („halsperge“) errichtet. Er deckte die Nordflanke der Stadtbefestigung und spielte bei der Belagerung Dürkheims im August 1471 während der „Weißenburger Fehde“ durch den Kurfürsten Friedrich I. (dem „bösen Fritz“) eine wichtige Rolle. Die Pfälzische Reimschronik des Michael Beheim berichtet, dass der Turm hinter vielen Scharten mit Tarrasbüchsen und Feldschlangen bestückt und der gesamte Hang verschanzt war. Er hielt der achttägige Belagerung und dem sechsstündige schweren Beschuss mit schweren Steinkugel (175 kg) durch die kurfürstliche Truppen stand. Letztlich gaben die Leininger und der mit ihnen verbündete Graf Ludwig „der Schwarze“ von Veldenz der Übermacht der kurfürstlichen Truppen nach und kapitulierten. Danach wurde der Vigilienturm von kurfürstlichen Truppen geschleift.

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